Kollektion

Dabei besuchte sie Metropolen und Kurorte. Vierzig Tonnen Reisegepäck, inklusive ihrer Reitpferde, kamen da schon mal auf die Achsen des luxuriösen Hofzuges. Im Troß: Hofdamen, Privatsekretäre, Obersthofmeister, Diener, Köche, Friseuse, Masseuse, Kammerzofen, Reitlehrer und Stallburschen.

Sie fuhr nach England und Irland zum Reiten – nicht ohne ihre eigenen Pferde mitzubringen, nach Korfu, wo sie sich das Achilleion baute, und mit den kaiserlichen Yachten kreuz und quer durchs Mittelmeer. Auf ihren Reisen stieg sie oft in luxuriösen Hotels ab, die Hanse noch heute weltweit mit den besten Bettwaren bedient.

Oft war ein Glas Milch ihre größte Freude, aber genauso auch ein Kleid von Charles F. Worth in Paris, dem Erfinder der Haute Couture. Bei Kairo bestieg sie die Pyramiden von Gizeh. Inkognito lief sie durch die Bazare von Algiers.

Eine Englandreise schlug mit umgerechnet fast eineinhalb Millionen Euro zu Buche. Mit den damaligen Reisezielen steht Kaiserin Elisabeth für lebenslange, luxuriöse, sorgenfreie Reiselust.

Kaiserin Elisabeth, bekannt als Sisi, wurde von Männern und Frauen ihrer Zeit für ihre Schönheit, Anmut und geheimnisvolle Aura bewundert. Sie galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und legte großen Wert auf die Beibehaltung ihres Aussehens. Ihre Schönheitsroutine nahm einen großen Teil ihres Tages in Anspruch und sie war besonders stolz auf ihr Haar.

Von Kaiser Franz Joseph erhielt Elisabeth Diamantsterne als Haarschmuck, die sie einzeln oder als Diadem tragen konnte. Diese Sterne hatten zehn Zacken und waren üppig mit großen Diamanten verziert. Sie wurden von einem der damals führenden Wiener Diamantschmuckhersteller gefertigt. Das in Winterhalters Porträt dargestellte Ensemble bestand aus insgesamt 27 Sternen.

Elisabeth war ihrer Zeit voraus, achtete streng auf ihre körperliche Fitness und achtete genau auf ihre Figur. Durch strenge Diäten und enge Korsetts erreichte sie eine schmale Taille (46 cm) und wurde zur Modeikone. Im Gegensatz zu anderen Frauen ihrer Zeit lehnte Elisabeth Make-up oder intensives Parfüm strikt ab und betonte die natürliche Schönheit. Sie besprühte ihr Haar mit dezent duftenden Essenzen.

Um ihre Figur zu erhalten und um körperlich fit zu bleiben unternahm sie zeitweise täglich lange Wanderungen in schnellem Tempo, bei denen ihre Hofdamen kaum mithalten konnten. Außerdem gab es in jedem ihrer Domizile Turnzimmer mit verschiedenen Geräten, mit Ringen, Reck und Hantel. In den Räumlichkeiten der Wiener Hofburg sind die Turngeräte heute noch zu besichtigen.

Elisabeth war schon in jungen Jahren eine hervorragende und mutige Reiterin, die alle Disziplinen des Reitens im Damensattel beherrschte. In Wien trainierte sie regelmäßig Dressur in der Spanischen Hofreitschule, oder im Prater, während sie in Ungarn ausgedehnte und temporeiche Geländeritte unternahm. In Gödöllő begleitete sie häufig Graf Nikolaus Esterházy auf ihren Ausflügen und er war ihr bevorzugter Begleiter (Meister) bei Jagdausflügen in Ungarn. 1874 nahm sie an ihrer ersten Fuchsjagd auf englischem Boden teil. Zwischen 1876 und 1882 unternahm sie mit einem umfangreichen Gefolge und einer Reihe feiner Jagdpferde mehrere Reisen nach England, um in Begleitung des Jagdreiters Bay Middleton an englischen Fuchs- und Hirschjagden teilzunehmen.

Elisabeth wurde zu einer der berühmtesten Jagdreiterinnen ihrer Zeit und ihr Ruf in dieser Hinsicht hält in England, Ungarn und Irland bis heute an. Aus gesundheitlichen Gründen gab sie später die Parforcejagd auf. Der Großteil ihrer Pferde wurde verkauft und ihre Ställe in England und Irland wurden aufgegeben. Für die 44-jährige Kaiserin wurde danach neben Morgengymnastik und Spaziergängen auch das Fechten zum Hobby.

Kaiserin Elisabeth absolvierte zahlreiche Besuche in berühmten europäischen Kurorten für medizinische Behandlungen. Sie hielt sich unter anderem in Bad Gastein, Bad Kissingen und Bad Brückenau auf. Ihr erster Besuch in Bad Kissingen war im Jahr 1862 und sie kehrte bis zu ihrem letzten Besuch im Jahr 1898 mehrmals zurück. Während ihrer Aufenthalte benutzte sie oft das Pseudonym „Gräfin von Hohenems“, um ihre Privatsphäre zu wahren und dem offiziellen Protokoll zu entgehen.